Die Vereinsstruktur bildet sich aus ordentlichen, in der Mitgliederversammlung stimmberechtigten, Mitgliedern sowie Förder- und Ehrenmitgliedern. Der Vorstand selbst besteht aus vier Personen: dem Vorsitzenden (Dipl.-Ing. Uwe Jeschke), zwei stellvertretenden Vorsitzenden (Zimmerermeister Ralf Lepski, Dipl.-Ing. Architekt Andreas Wohlfarth) und dem Schatzmeister (Dr.-Ing. Jörg Schmidt).
Für die Umsetzung von Maßnahmen zur Zweckerreichung gründete der Holzbau Kompetenz Sachsen e.V. die Holzbau Kompetenz Sachsen GmbH deren alleiniger Gesellschafter er ist. Ihren Sitz, und somit die Anlaufstelle, haben der Verein und die GmbH in Dresden. Geplant ist eine „Satellitenstruktur“. Die darin vernetzten Initiativen, Institute, Institutionen und Personen (Satelliten) sind insgesamt die Holzbau Kompetenz Sachsen.
Eine langfristige Verwendung von Holz in Bauprodukten ist ein effektiver Weg eines nachhaltigen Klimaschutzes und einer effizienten Nutzung von einheimischen Ressourcen: Als Baustoff ist Holz optimal in der Lage, Kohlenstoffdioxid dauerhaft und langfristig zu speichern. Darüber hinaus können durch die Substitution energieintensiver Materialien der Primärenergieverbrauch und die CO2-Emissionen deutlich reduziert und damit ein wichtiger Beitrag zur Steigerung der Energieeffizienz und Ressourcenproduktivität geleistet werden.
Das Cluster Forst und Holz nimmt in Deutschland eine bedeutende industrie- und strukturpolitische Rolle ein. Der verstärkte Einsatz von Holz aus nachhaltig bewirtschafteten, heimischen Wäldern für Bauprodukte würde im Sinne der Ressourceneffizienz ohne lange Transportwege damit entscheidend zur Entstehung neuer Arbeitsplätze und Wertschöpfung in den ländlichen Regionen beitragen.
Das Bauen mit Holz wird entscheidend durch die gesetzlichen Rahmenbedingungen und untergesetzlichen Vorschriften beeinflusst. Ziel sollte es daher sein, den Holzbau als selbstverständliche und gleichberechtigte Möglichkeit zu den konventionellen Baumaterialien in den Vorschriften zu etablieren. Diese rechtliche Gleichstellung ist für die Entfaltung der Potenziale des Holzbaus eine entscheidende Voraussetzung.
Wissen, Innovationsfähigkeit und Technologiekompetenz sind die entscheidenden Faktoren, die die Wettbewerbsfähigkeit sächsischer Unternehmen auf dem internationalen Markt bestimmen. Um auch im Holzbau eine Vorreiterrolle auf dem Gebiet der Forschung und Entwicklung innovativer Produkte, Verfahren und Dienstleistungen einzunehmen, ist die Förderung des Wissens- und Technologietransfers durch eine stärkere Verankerung des Holzbaus in Forschung, Ausbildung und Lehre ein zentrales Element.
Private und öffentliche Bauherren wie Kommunen brauchen eine unabhängige Fachberatung bei der Entwicklung von Holzbauprojekten. Bereits in der Projektfindungsphase („Phase 0“) ist dafür ein starkes Partnernetzwerk mit erfahrenen, qualifizierten Architekten, Planern, Holzbaufirmen und einer lernenden Verwaltung erforderlich.
Bauen mit Holz gewinnt im allgemeinen Hochbau an Bedeutung und kann insbesondere im Wohnungsbau einen entscheidenden Beitrag leisten, das Wohnraumangebot zu erweitern. Dabei ermöglichen ein hoher Vorfertigungsgrad der Bauelemente sowie das geringe Gewicht eine schnelle und effiziente Aufstockung und Nachverdichtung von Bestandsgebäuden in dicht besiedelten Gebieten.
Hier finden Sie unsere Vereinssatzung, beschlossen auf der Mitgliederversammlung des Holzbau Kompetenz Sachsen e.V. am 17.05.2021
Hier finden Sie unsere Beitragsordnung, beschlossen auf der Mitgliederversammlung des Holzbau Kompetenz Sachsen e.V. am 17.05.2021
Sie möchten aktives Mitglied des Holzbau Kompetenz Sachsen e.V. werden oder den Verein durch Förderungen unterstützen? Dann füllen Sie bitte den Antrag aus und senden ihn uns per Post oder E-Mail zu.
Das Bauen mit Holz hat im Gebiet des Freistaates Sachsen eine Jahrhunderte-währende Tradition. Sichtbar ist diese in unseren Städten und Dörfern in Form von Fachwerk- und Umgebindehäusern sowie Wohnhaussiedlungen und landwirtschaftlichen Gebäuden. Bereits 1713 erfand der sächsische Oberhauptmann, Hans Carl von Carlowitz, das Prinzip der Nachhaltigkeit. Im Bereich des Holzbaus meint dies das Gleichgewicht zwischen dem Holz schlagen und der planmäßigen Aufforstung.
Seit Anfang des 20. Jahrhunderts entwickelte sich Sachsen letztlich zur Wiege des modernen Holzbaus. Beispielhaft dafür stehen die Deutschen Werkstätten Hellerau in Dresden, welche besonders die industrielle Fertigung von Möbeln revolutionierten und Holzhäuser schlüsselfertig anboten, sowie das Unternehmen Christoph & Unmack in Niesky als der damals bedeutendste Holzhausproduzent Europas. Als Chefarchitekt dieses Unternehmens nahm Konrad Wachsmann später seine in Sachsen gewonnenen Erfahrungen und Entwicklungen mit nach Amerika und etablierte Holzhäuser in Fertigbauweise. Darüber hinaus brachte Sachsen einen der bedeutendsten Architekten des 20. Jahrhundert hervor. Frei Otto, wurde 1925 im Chemnitzer Stadtteil Siegmar geboren und war ein Pionier des Leichtbaus und damit des ökologischen Bauens.
Die Ergebnisse der „Bundeswaldinventur 3“ im Jahr 2014 zeigten, dass in Sachsen auf 533.000 ha Waldfläche mehr als 150 Mio. m3 Holz stocken. Der Holzvorrat ist damit so hoch wie nie. Jedes Jahr wachsen 11,2 m3 je Hektar nach. Das sind rund 6 Mio. m3 oder anders ausgedrückt: 100.000 Eisenbahnwaggons. Aus dem Holz, was jeden Tag zuwächst, könnten 200 Einfamilienhäuser aus Massivholz gebaut werden. Derzeit werden schätzungsweise 80 % des in Sachsen produzierten Konstruktionsvollholzes exportiert.
Noch 2019 lag Sachsen bei den Genehmigungen für den Neubau von Wohnhäusern mit 16,1 % hinter dem bundesdeutschen Durchschnitt (18,7 %) und deutlich hinter Baden-Württemberg (31,9 %) zurück. Erfreulicherweise ist jedoch ein Aufholprozess, insbesondere beim mehrgeschossigen Wohnungs- und Gewerbebau, zu verzeichnen. So verfügen z. B. die sächsischen Wohnungsgenossenschaften über einen Bestand von 300.000 Wohnungen und investieren zunehmend in Holzbauten – u.a. in Form von Aufstockungen und Holzhybrid-Neubauten.
Nicht zuletzt gibt es in Sachsen eine exzellente Forschungs- und Hochschullandschaft sowie eine hohe wissenschaftliche Kompetenz für die Verwendung von Holz (z.B. TU Dresden, HTWK Leipzig, HTW Dresden, IHD Dresden). Formate wie DENKWERK/HANDWERK leisten bereits einen wertvollen Beitrag für die gemeinsame Fortbildung von Architekten, Ingenieuren und Handwerkern. Es bedarf künftig noch mehr Qualifizierung und ein Vielfaches mehr an Projekten in Holz- und Holzsystembauweise. Diese Strukturen müssen für den Holzbau noch stärker genutzt werden.